Auftakt am Red Bull Ring

Die neue Formel Renault-Serie startete mit den ersten beiden Rennen am Red Bull Ring in die Saison 2021 und mit dem Hoffmann-Team bekam die Serie auch noch in letzter Minute bärenstarke Verstärkung! Neben Roman Hoffmann, selbst mehrfacher Staats- und Vizestaatsmeister im Formel- und Tourenwagen, sowie Gesamtfünfter in der vorjährigen BOSS GP, kamen auch noch Vorjahresgesamtsieger der Formel Renault Klasse im Drexler Cup Norbert Groer und der 18-jährige Benjamin Dam mit zum ersten Event des Formel Renault Classic Cup 2021 in Spielberg.

Schon in den drei freien Trainings wurde klar, dass die Qualität der Starter keine Wünsche offen lassen sollte. Neben den Hoffmann-Piloten mischten auch noch die Fahrer des Renauer Teams mit – allen voran Hannes XL Gsell und Alexander Talkanitsa – wobei Talkanitsa und Dam, beide ohne offiziellem Transponder unterwegs, ihre Zeiten noch ein wenig geheim halten wollten.

Qualifying

Aus Zeitplangründen wurde an diesem Wochenende nur ein Qualifying gefahren, das dann gleich die Startaufstellung für beide Rennen am Samstag und Sonntag fixieren sollte.
Nun zeigte Benjamin Dam erstmals offiziell mit seinem Speed auf und fixierte mit knapp 2 Zehntel Vorsprung auf Hoffmann die erste Pole Postition des Jahres 2021. Den dritten Platz in der FR-Wertung belegte der blutjunge Alexander Geier aus Wals/Salzburg vor den drei Renauer-Team-Piloten Hannes XL Gsell, Alexander Talkanitsa und Franz Irxenmayr.

In der Trophy-Wertung zeigte Lukas Niedertscheider, dass mit den älteren Formel Renault 2000 durchaus zu rechnen sein wird, wenn man weiß, wie man sie bewegen muss.
Die als Gaststarter mitfahrenden Formel 3-Boliden wurden von Thiel, Peckary und Ledl bewegt und belegten die Plätze 3, 8 und 17.

Rennen 1

Der 18-jährige Absdorfer Benjamin Dam, der schon auf einige internationale Achtungserfolge im Kartsport zurückschauen kann, lieferte sich im ersten Rennen mit seinem Teamchef Hoffmann sehenswerte Duelle um die Führung, während Geier und Gsell dem Duo folgten und sich vom Rest des Feldes langsam absetzen konnten, bis Gsell ein Schaltproblem hinter seinen Teamkollegen Alexander Talkanitsa zurückwarf. Nachdem das Getriebe wieder spurte, blies er zur Aufholjagd, überholte Talkanitsa zurück und fuhr auch wieder einige Sekunden Vorsprung heraus, bis er das späte Anbremsen etwas übertrieb und sich in der früheren Remus- und jetzt AMS AG-Kurve quer über die Fahrbahn drehte und auf Rang 8 zurückgeworfen wurde. An der Spitze setzte sich Dam letztendlich ab und siegte mit einem ordentlichen Vorsprung und einer fabelhaften Bestzeit von 1:31,9 vor Hoffmann und Geier. Auf den weiteren Rängen platzierten sich Talkanitsa, Groer und Irxenmayr.

Dahinter gleich der Trophy-Pilot Lukas Niedertscheider, der sich damit noch vor Gsell und Stitz in den moderneren FR2.0-13 platzieren konnte. Leopold Matouschek lieferte sich mit Fritz, Lenzenweger und Martin Niedertscheider ein Duell um den 12. Platz – am Ende trennten die vier gerade einmal zwei Sekunden. Mit einer Runde Rückstand beendete Peter Grasser sein Rennen.

Rennen 2

Das zweite Rennen wurde wie gesagt mit der gleichen Startaufstellung eröffnet. Wieder entwickelte sich ein Duell zwischen Dam und Hoffmann um die Führung, während Gsell nach einem Dreher von Geier in der ersten Kurve auf der dritten Position dem Duo folgte. Je länger das Rennen dauerte umso mehr stieg der Druck auf Gsell, der von Talkanitsa und dem aufholenden Geier attackiert wurde. Rundenlang lieferten sich die drei ein heißes Duell um den letzten Stockerlplatz, während Dam sich von Hoffmann absetzen konnte. Gsell wurde dann die Entscheidung, mit einem gebrauchten Reifensatz das Rennen zu bestreiten zum Verhängnis, denn Geier und Talkanitsa, mit frischen Gummis unterwegs, holten sich in der vorletzten Runde den St. Pöltner.

Lukas Niedertscheider zeigte abermals mit einer sauberen Fahrt auf fuhr vor Groer und Stitz über die Ziellinie und verwies Matouschek und Fritz auf die Trophy-Podiumsplätze hinter ihm.
Martin Niedertscheider und Norbert Lenzenweger tauschten diesmal die Plätze und verloren wie Grasser eine Runde auf Dam. Für Franz Irxenmayr endete das Rennen schon nach der ersten Runde mit Elektrik-Problemen, die ihn schon das ganze Wochenende plagten. Sein FR-Caparo benötigt nun dringend ein Rundum-Service, denn zum nächsten Event am Slovakiaring in drei Wochen, will er unbedingt wieder am Start stehen.

Gesamtwertung

In der Gesamtwertung (die nicht ident mit der Histo-Cup-Wertung ist) setzt sich Dam klar in Führung. Auch wenn er am Slovakiaring wegen seiner bevorstehenden Matura fehlen wird, ist er mit seinem Speed klarer Favorit auf den Gesamtsieg. Allerdings ist es bis dahin noch ein weiter Weg – das waren jetzt einmal zwei von insgesamt 16 Rennen im Kalender, der hoffentlich trotz der Pandemie ohne weitere Absagen oder Verschiebungen stattfinden kann.

© Fotos: Josef Höblinger


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