Benjamin Dam: Frontflügel weg – dann zum Sieg!

Das 5. Renn-Wochenende am Pannoniaring war Aufregung pur! Im Training hat es schon begonnen: Ein Durchgang ausgefallen, da die Strecke nicht freigegeben wurde. Beim letzten Training konnten wir keine einzige Runde fahren, da der Motor in der zweiten Kurve schlapp machte. Benjamin schleppte sich langsam um den Kurs und musste abstellen. Das war alles andere als ein optimaler Start, wenn man auf einer neuen Strecke nicht zum Fahren kommt!

Um das Rennwochenende weiter mitfahren zu können musste unbedingt der Motor wieder zum Laufen gebracht werden. Das stellte sich dann als schwieriger heraus als gedacht. Viele Teile wurden getauscht, aber der Fehler blieb: Der Motor lief nur auf 2 Zylinder.
Um 23:00 Uhr hat das Team Hoffmann mit vereinten Kräften endlich den Fehler gefunden: ein Kabelbruch! Eigentlich ein kleiner Schaden, der aber mal gefunden werden muss.

Samstag

Jetzt ging es ins Qualifying. Benjamin war hochkonzentriert bei der Sache. Am Vortag hat er sich ausführlich mit den wenigen gesammelten Daten beschäftigt – da er ja fast keine Fahrpraxis auf der neuen Strecke sammeln konnte, war die Analyse der Daten umso wichtiger. Benji prügelte seinen Formel-Renault 2.0 um den Kurs und setze eine unglaubliche Zeit von 1:47,28! Diese Zeit sollte das ganze Wochenende kein Auto mehr annähernd erreichen können. Das erste Rennen war dann wieder ein Top Leistung, perfekter Start und sehr konstante schnelle Runden sicherten ihm den Sieg!

Sonntag

Dieser Renntag gestaltete sich komplett anders: Sehr starker Regen am Morgen machte das Renngeschehen interessant. Zum Zeittraining hin trocknete es langsam auf und es musste eine Entscheidung getroffen werden: Trocken- oder Regenreifen, das war nun die Frage. Nach einem kurzen Brainstorming mit Team und Fahrer war uns aber rasch bewusst, dass der Regenreifen die richtige Wahl war.

Foto: Josef Höblinger

Und schon ging’s mit dem Qualifying los: Im Nassen war Benjamin schon zu „Kart-Zeiten“ fast unschlagbar – das konnte er nun auch im Formel Renault unter Beweis stellen! Nachdem die Hälfte der Qualifying-Zeit verstrichen war – ein großer Schreck: Unser Pilot kam nicht mehr bei Start und Ziel vorbei!  Für das Team Hoffmann dauerte es ewig, bis Benjamin endlich in der Box auftauchte. Die erste Frage des Pilots war: „Ist an meinem Wagen noch alles dran?“ Der Teamchef beruhigte den Fahrer: „Ist nicht so schlimm, aber die halbe Nase fehlt dir. Die müssen wir rasch tauschen, damit wir noch eine schnelle Runde im Qualifying fahren können! Die Strecke wird schneller und die bisherige Zeit wird nicht reichen!“ Das Tauschen der Nase war für das Hoffmann Racing Team kein Problem – nur musste alles schnell gehen. Die neue Nase musste vom LKW geholt werden, die demolierte abmontiert und die neue wieder angebracht werden. Alles zusammen dauerte nur wenige Minuten. Benjamin berichtete kurz, dass er bei über 180 km/h in einer schnellen Kurve eine Bodenwelle erwischt hatte und sich in der nächsten Sekunde bereits im Kiesbett wiederfand. Er konnte allerdings noch rechtzeitig die Bremse lösen und grub sich so nicht ein, sondern konnte wieder auf die Strecke zurückfahren. Dann ging’s auch schon wieder weiter: Mit neuer Nase konnte er einen weiteren Angriff starten. Benjamin bewies abermals Nerven und nutzte die einzige Chance die er noch hatte, sich die Pole für das Rennen zu sichern! Was für ein Qualifying!

Das Rennen startete das Feld dann geschlossen auf Trockenreifen – einige Piloten mit neuen, wir mit gebrauchten. An einem Rennwochenende hat man 2 Reifensätze in 2 verschiedenen Mischungen (soft und super soft) zur Verfügung. Wir fuhren im Qualifying supersoft und im Rennen Soft, andere Piloten versuchten es anders. Daher hatten einige Piloten im Gegensatz zu uns noch neue Reifen.

Das Rennen startete und der Renauer Pilot Talkanitsa konnte sich gleich vor Benjamin setzen, der zweite Renauer Pilot Hannes Gsell dicht hinter ihm. Die 3 Piloten kämpften rundenlag dicht hintereinander, bis sich Benjamin den Führenden schnappte und dann Runde für Runde mehr Abstand zu seinen Verfolgern herausfahren konnte. Das Rennen blieb bis zum Schluss sehr spannend, aber der Sieger hieß wieder Benjamin Dam.

Es war wieder mal ein megacooles Wochenende und viel Lob für Benjamin, auch von den anderen Teams. Ein großes Dankeschön wie immer an das Hoffman Racing Team, welches uns wieder ein Top-Auto zu Verfügung gestellt hat – auch für die Top-Leistung beim Nasen-Tausch! Ohne unsere Sponsoren wäre kein Rennen möglich, daher auch ein Riesen-Dank an:

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